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Stress in der Schule 

Textauszug aus "Tiergestützte Pädagogik - Modererscheinung oder adäquate Reaktion auf die morderne Welt" - Wissenschaftliche Hausarbeit im Rahmen des 1. Staatsexamens von Johanna Schäfer

 Stress begegnet uns als Erwachsenen gehäuft am Arbeitsplatz – Kindern vor allem in geballter Form in der Schule. Ich glaube, fast jeder hat in seiner Schullaufbahn Momente erlebt, in denen er wegen ihr im wahrsten Sinne Bauchschmerzen bekam. Ich möchte gleich im Anschluss ein paar Stressoren aufzählen, ursprünglich aus einem Text über Stress am Arbeitsplatz, die aber auf viele Bereiche der Schule zutreffen und damit zeigen, wie sinnvoll der Einsatz von Tieren in der Schule, im Bezug auf den Umgang und die Bewältigung von Stress sein kann.

 

• Überforderung durch Arbeitstempo und Leistungsdruck

• Unterforderung

• Generelle Überforderung

• Angst vor Misserfolgen und Kontrolle

• Mangelhafte Rückmeldung

• Fehlende Anerkennung

• Diskriminierung oder Benachteiligung[1]

 

Zu bedenken gilt auch, dass Kinder auf Stress reagieren, sie schaffen ihn sich selten selbst. Ihre Unruhe, die Aggression oder auffälliges Verhalten in der Schule und Zuhause – das können und sind auch häufig Reaktionsmuster bei Stress. Es kommt selten zu „selbstverschuldeten“ Stresssituationen bei Kindern, im Gegensatz zu der Situation von vielen Erwachsenen. Erwachsene können ihr Leben und damit auch das Stressverhalten auf der kognitiven Ebene umfassender und bewusster betrachten als Kinder, sie können die Bedingungen und Lebensumstände entsprechend verändern und somit auch die Stressbelastung verringern – Kinder können das in den seltensten Fällen.[2] Wer aber unter Stress steht, hat Angst – die Situation scheint ausweglos und nicht kontrollierbar. Die alten Lösungsmuster scheinen alle zu versagen – es kann zu einer Krise kommen.[3] Um zu verhindern, dass ein Kind überhaupt erst in so eine Krise gerät, bieten sich Tiere als Hilfe an, denn das Gegenteil von Angst ist Entspannung. Stressbewältigung ist aber auch eine Frage des Selbstbewusstseins und, wie oben schon genannt, einer Bewertung der Situation.[4] Gibt der Pädagoge dem Klienten / dem Kind das Gefühl sich in einer sicheren Umgebung zu befinden, nimmt er ihm viel Stress. Und auch, wie schon im Abschnitt über Motivation beschrieben, kann man ein Tier in Bezug auf die Förderung des Selbstwertgefühls hilfreich einsetzen. Stress in der Schule – das haben trotz aller Risikofaktoren nicht nur die Kinder, sondern auch die Lehrer. Für sie ist die Schule der Arbeitsplatz, das heißt auf sie treffen ebenfalls alle oben genannten Faktoren zu. Es scheint also ein widerlegbares Vorurteil zu sein, dass ein Hund in der Schule für den Lehrer ausschließlich mehr Arbeit bedeutet, denn der Lehrer kann genauso, wie seine Schüler, von der entspannenden Wirkung profitieren. Auch dies gehört sicherlich zu den Gründen, warum der Unterricht in Schulen, wo Hunde Teil der Klassengemeinschaft sind oder zu Besuch kommen, anscheinend harmonischer sowie friedlicher abläuft und das sich alle Beteiligten wohler fühlen.

 

 

[1] Sozialnetz – Hessen, Grundwissen: Stress am Arbeitsplatz in Steden,

 Hans-Peter, Psychologie, S. 189.

 

[2] vgl. Kluge, S.11

 

[3] vgl. Steden, S.195ff.

 

[4] vgl. ebd. S.19

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